Hansetag 2014: Das war schon schön!

26. Mai 2014

Die Alexander von Humboldt II läuft in den Hafen ein, gefolgt von den Koggen

Noch vor der offiziellen Eröffnung des Hansetags am Holstentor eroberten die Ausbildungssegler und Traditionsschiffe die Herzen der Lübecker Bürger und aller Gäste. Am Trave-Ufer versammelten sich am Donnerstag, 22. Mai, die Menschen schon lange vor dem planmäßigen Einlaufen in den Stadthafen um 15:30 Uhr , um die Schiffe zu begrüßen. Der Stadtteil Schlutup begrüßte das ankommende Hansevolk mit einem Banner und Unternehmen vor Ort verlagerten die Mittagspause der Mitarbeiter kurzerhand an die Uferpromenade. Je mehr sich die Schiffe dem Stadthafen näherten, desto dichter wurden die Menschentrauben.

Die Alexander von Humboldt II am HansekaiBeeindruckend war das Wendemanöver von Kapitän Jens Middendorf, der das Flaggschiff der Parade, die Alexander von Humboldt II, kurzerhand „rückwärts“ einparkte. Dank modernster Technik, Bugstrahlruder und der mehr als 30-jährigen Erfahrung des Kapitäns war die Millimeterarbeit kein Problem sondern ein Augenschmaus für die Gäste am Ufer.

Das stolze Schiff ist die erste Bark, die seit der Gorch Fock vor gut 50 Jahren wieder in Deutschland erbaut wurde und seit 2012 auf Fahrt ist. Dies gelang Dank Ehrenamt und Stiftern. Damit passt dieses Schiff hervorragend zu Lübeck und ist seit 2012 auch Partnerschiff von Lübeck als Stadt der Wissenschaft mit dem Motto „Hanse trifft Humboldt“.  So begrüßten mit einer La-Ola-Welle vom Schiff aus Gäste der Wissenschaftsstadt Lübeck, darunter Bürgermeister der Umlandgemeinden, Vertreter der Wissenschaftsstädte- und Regionen aus ganz Deutschland, Wirtschaftsvertreter, Politiker und natürlich Freunde und Förderer die Besucher an Land.  Nach dem Festmachen versammelten sich die 250 Crewmitglieder aller Schiffe, um gemeinsam an der Crewparade teilzunehmen und geschlossen zur abendlichen Eröffnung des Hansetags am Holstentor zu marschieren, vorneweg nicht zu überhören die Lübecker „Freibeuter-Mukke“.

Die Crewparade mit ca. 250 Besatzungsmitgliedern auf dem Weg zur offiziellen Eröffnungsfeier am Holstentor

Die vielen Begegnungen von Hanse, Stadt, Wissenschaft und Wirtschaft beim viertägigen Hansetag waren vielfältig und kreativ und werden sicher zu Erfolgsgeschichten für die Stadt.

Das Vermessungsschiff Capella

Die Idee hinter dem Projekt „Schiffe als Wissensorte“ gründete darin, dass Häfen schon immer Orte des Austausches von Waren und Wissen waren. Schon Ende des 11. Jahrhunderts entwickelte sich die Hansestadt zum Zentrum für innovative Kaufleute, Handwerker, Architekten und Konstrukteure. Maßgeblich zu Wasser, aber auch auf dem Landweg wurde über Begegnungen Wissen generiert und Kompetenzen entwickelt: zum Beispiel im Bereich der Logistik, im Finanzgeschäft, im Schiffbau und der Reederei, in der Landgewinnung/ Entwässerungstechnik. Heute prägen weitere Kompetenzfelder in den Bereichen Gesundheit, Ernährung und insgesamt der Lebenswissenschaften die „Talente unserer Stadt“.

Die Lisa von Lübeck bei der EinlaufparadeLübecks Lage an der Ostsee und die Bedeutung des Hafens als größter deutscher Ostseehafen wurde auf der Maritimen Meile und den Schiffen wieder einmal im Herzen der Stadt sichtbar. Wissensökonomie, das neue Geschäftsfeld der Hanseaten, wurde beim Hansetag vom Wissenschaftsmanagement quasi verschifft. Der Idee und der Einladung des Wissenschaftsmanagements folgten so viele Schiffe, dass ein eigenes Programmheft gestaltet wurde.

Das Wissenschaftsmanagement Lübeck hat in Kooperation mit den Lübecker Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie der Universitätskirche St. Petri das Projekt „Der Hanseweg auf dem Wasser: Schiffe als Wissensorte“ als Beitrag der Wissenschaft für den Hansetag 2014 gestaltet.

Eindrücke von dieser erfolgreichen Veranstaltung finden Sie in Kürze in unsere Galerie >>