Warum wir auf Belohnungen nicht warten können

12. März 2015

Foto: Dirk Silz (v.l.n.r.: Hans-Jochen Arndt, Katharina Weiß, Sylvia Kiencke, Dr. Iris Klaßen, Dr. Nina Perwitz, Dr. Marcus Heldmann und Franziska Schuster)

Auch in diesem Jahr werden die einzelnen Vorträge wieder von Expertenteams aus Klinik und Grundlagenforschung bestritten. Unter dem Motto „H3 – Hirn, Hormone, Handeln: Kalkül oder Bauchgefühl?“ greifen alle Vorträge Themen aus der Gehirn- und Stoffwechselforschung auf. Damit möchten das Wissenschaftsmanagement Lübeck und die Stiftungsuniversität zu Lübeck den Profilbereich Gehirn, Hormone und Verhalten greifbar machen. Pate steht dabei der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Sonderforschungsbereich 134: Essverhalten: Homöostase und Belohungssysteme.
Die Vorträge werden ergänzt um eine in den Osterferien stattfindende Spring School.  Die Schülerakademie der Universität zu Lübeck bietet dort ein vielfältiges Angebot von Workshops und Labor-Experimenten an, die wissenschaftliches Arbeiten in und um die Labore herum erlebbar machen.   

„Naturwissenschaftliche Nachwuchsförderung ist wichtig für den Lifescience-Campus Lübeck und den Forschungsstandort Deutschland insgesamt“, so Prof. Dr. Hendrik Lehnert, Präsident der Universität zu Lübeck. Für Wissenschaftsmanagerin Dr. Iris Klaßen ist diese Form der Kooperation zukunftsweisend: „Wir zeigen jungen Menschen Möglichkeiten auf, hier in Lübeck zu studieren und wissenschaftlich zu arbeiten. Damit richten wir uns bewusst an leistungsstarke und naturwissenschaftlich begabte Schülerinnen und Schüler der höheren Jahrgänge. Die SchülerForschungsGemeinschaft sieht sich hier als Bindeglied zwischen Schule und Universität  und ergänzt das schulische Angebot.“ Für die Universität ist es ein Anliegen, hochbegabte, hochkreative und hochmotivierte Jugendliche anzusprechen. Auf Grund des demographischen Wandels ist der Wettbewerb um leistungsstarke Schülerinnen und Schüler insbesondere im naturwissenschaftlichen Bereich sehr groß, ein frühes Herantreten an diesen Kreis daher umso wichtiger.   
„Damit Talente in unserer Gesellschaft entdeckt werden können, braucht es ein Miteinander, wie hier“, begründet Hans-Jochen Arndt das finanzielle Engagement der Margot und Jürgen Wessel-Stiftung.

Für Franziska Schuster, Doktorandin und Studierenden-Sprecherin des Graduiertenkollegs 1957: Interaktion von Fettgewebe und Gehirn, ist die Grundlagenforschung zur Herzensangelegenheit geworden. Schon während der Schulzeit wurde bei ihr, durch  Praktika an der Universität, das Interesse an Naturwissenschaften geweckt. Auf die Frage, wann man denn weiß, dass man Forscherin werden möchte, antwortet sie: „Nach erfolgreichem Abschluss meines Pharmaziestudiums und der Approbation als Apothekerin, hatte ich noch nicht das Gefühl „fertig“ zu sein mit Lernen und Forschen. Mich reizt das wissenschaftliche Arbeiten und ich hoffe, dass es mir gelingt, Erkenntnisse zu entwickeln, die vielen Menschen helfen werden, besser zu leben“ so die  24-jährige Doktorandin. Für die Schülerinnen und Schüler der SchülerForschungsGemeinschaft zeigt dieser Werdegang, dass eine frühe Begegnung mit der Wissenschaft die Weichen für eine mögliche Forscherkarriere stellen kann.


Die SchülerForschungsGemeinschaft (SFG) richtet sich gezielt an Schülerinnen und Schüler der höheren Jahrgänge. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind jedoch herzlich eingeladen. Vorträge sind jeweils dienstags, 19 bis 20 Uhr, im Audimax, BioMedTec Wissenschaftscampus Lübeck. Eintritt ist frei.

Hintergrund
In den Schulen gibt es aufgrund fehlender Ressourcen immer weniger Freiraum für forscherisches/kreatives Denken, der unabhängig von Lehrplänen gestaltet werden kann. Die SchülerForschungsGemeinschaft Lübeck – ein Projekt, das seit dem Wissenschaftsjahr 2012 durchgeführt wird - greift Themen an der Schnittstelle zur Forschung auf. Dies geschieht in Kooperation mit den Hochschulen und dem Universitätsklinikum. Schülerinnen und Schüler bekommen so frühzeitig Kontakt zu biomedizinischer Forschung und dem BioMedTec Wissenschaftscampus Lübeck. Die Projektidee wurde gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Lübecker Gymnasien und Gesamtschulen abgestimmt.  


I.    Zielsetzung:
•    Begabte Schülerinnen und Schüler sollen sich angesprochen fühlen und gefordert werden.
•    Über die Lübecker Gymnasien und Gemeinschaftsschulen mit gymnasialer Oberstufe hinweg soll eine Gemeinschaft forschender Schülerinnen und Schüler entstehen.
•    Diese SchülerForschungsGemeinschaft Lübeck vermittelt Kontakt zu Wissenschaftlern und Experten.
•    Weiterhin soll in die praktische Anwendung wissenschaftlicher Methoden eingeführt werden.

II.    Wer soll angesprochen werden?
•    Jahrgänge der gymnasialen Oberstufe an allgemeinbildenden Schulen vorrangig in Lübeck.
•    Interessierte Öffentlichkeit kann teilnehmen.

III.    Angebot/ Struktur:
•    Reihe mit sechs Vortragsterminen, die von der Universität und ihrem Netzwerk angeboten werden.
•    Thema „Hirnforschung“ (Wissenschaftliche Leitung Prof. Dr. Hendrik Lehnert)
•    Die Termine finden an der Universität zu Lübeck statt.
•    Die Vortragsreihe wird ergänzt um die „Spring School“ als Praxiselement und Methodenangebot.

IV.    Zuständigkeit:
•    Wissenschaftsmanagement Lübeck in Kooperation mit den Hochschulen