Was macht das Gehirn tatsächlich in der Nacht, schläft es auch? Und wie funktioniert die Gedächtnisbildung? Diese und weitere spannende Fragen beantworten Dr. rer. nat. Sonja Binder (Institut für experimentelle und klinische Pharmakologie und Toxologie) und Prof. Dr. med. Klaus Junghanns (Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie) am Dienstag, 16. Juni um 19.00 Uhr im Audimax (Wissenschaftscampus) in ihrem Vortrag "Das merk’ ich mir doch im Schlaf! Warum Schlafen Erinnerungen schafft." der SchülerForschungsGemeinschaft (SFG).
Ein erholsamer Schlaf ist wichtig zum Überleben. Wer gesund schläft, ist auch emotional und physisch ausgeruht und leistungsfähig. Es ist sogar bewiesen, dass die Immunabwehr bei Schlafentzug deutlich verringert ist und die Lernfähigkeit von der Schlafqualität beeinflusst wird. Da in der klinischen Forschung jedoch keine tieferen Hirnstrukturen des Menschen geprüft werden können, bezieht man sich auf die Erkenntnisse der Grundlagenforschung. "Wir setzen hierbei Tiefenelektroden in die Gehirne von Mäusen oder Ratten", so Dr. Sonja Binder, "dadurch können wir überprüfen, wie die Hirnregionen in der Schlafphase zusammenarbeiten." fügt sie hinzu. Ein erholsamer Schlaf kann durch einfache Verhaltensweisen begünstigt werden. "Körperliche Aktivität und ein gemütlicher Tagesausklang ohne elektronische Geräte helfen schon.", rät Prof. Klaus Junghanns, der gemeinsam mit seiner Kollegin durch die Vorlesung führt. "Anregende Mittel wie Kaffee oder Alkohol beeinflussen die Schlafqualität dagegen negativ.", ergänzt er.
Die einzelnen Vorlesungen der SchülerForschungsGemeinschaft werden jedes Jahr gemeinsam von Experten aus Klinik und Grundlagenforschung bestritten. Unter dem Motto der von der Margot und Jürgen Wessel-Stiftung geförderten Veranstaltungsreihe "H3 – Hirn, Hormone, Handeln: Kalkül oder Bauchgefühl?" greifen alle Vorträge Themen aus der Gehirn- und Stoffwechselforschung auf.
Die SchülerForschungsGemeinschaft richtet sich hierbei gezielt an Schülerinnen und Schüler der höheren Jahrgänge. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind jedoch herzlich eingeladen. Die Vorträge sind jeweils dienstags, 19 bis 20 Uhr, im Audimax, BioMedTec Wissenschaftscampus Lübeck. Der Eintritt ist frei.
Hintergrund
In den Schulen gibt es aufgrund fehlender Ressourcen immer weniger Freiraum für forscherisches/kreatives Denken, der unabhängig von Lehrplänen gestaltet werden kann. Die SchülerForschungsGemeinschaft Lübeck – ein Projekt, das seit dem Wissenschaftsjahr 2012 vom Wissenschaftsmanagement Lübeck in Kooperation mit den Lübecker Hochschulen und dem Universitätsklinikum durchgeführt wird - greift Themen an der Schnittstelle zur Forschung auf. Schülerinnen und Schüler bekommen so frühzeitig Kontakt zu den Hochschulen und dem Wissenschaftscampus Lübeck. Die Projektidee wurde gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Lübecker Gymnasien und Gesamtschulen abgestimmt.
Die weiteren Termine im Überblick:
14.07.2015
Jetzt is(s)t Lübeck dran! Die Lübecker Essverhaltensstudie.
Prof. Dr. rer. nat. Ulrike Krämer, Klinik für Neurologie
Prof. Dr. med. Meike Kasten, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
15.09.2015
Rhythmus im Blut! Wie innere Uhren unser Leben takten.
Prof. Dr. rer. nat. Henrik Oster, Medizinische Klinik I
Dr. med. Volker Ott, Medizinische Klinik I
13.10.2015
Fett lebt! Dynamik einer vermeintlich trägen Masse.
Dr. rer. nat. Carla Schulz, Medizinische Klinik I
Prof. Dr. med. Morten Schütt, Medizinische Klinik I
Programmflyer herunterladen >> (PDF)
Das merk’ ich mir doch im Schlaf!
11. Juni 2015




