Handlungsfelder

Wir sehen große Chancen für den Wissenschaftsstandort und haben bereits eine vielversprechende Ausgangssituation erarbeitet sowie konkrete Projekte benannt.

In den folgenden Handlungsfeldern hat Wissenschaft eine zentrale Bedeutung
für die Zukunft der Wissenschaftsregion Lübeck:

STADTENTWICKLUNG.

Wir wollen Wachstum des Wissenschaftsstandorts. Herzstück der Forschungsregion Lübeck ist der Wissenschaftscampus im Hochschulstadtteil. Er folgt einer gezielten Strategie zur Umstrukturierung der Lübecker Wirtschaft hin zur Innovationswirtschaft. Und dies seit 1990, repräsentiert durch die Wissenschafts- und Technologiepark GmbH (WTP). Wissenschaftliche Hauptakteure sind die Universität zu Lübeck, die Fachhochschule Lübeck, außeruniversitäre Forschungsinstitute wie das Leibniz-Forschungszentrum Borstel (FZB), die Fraunhofer Einrichtung für Marine Biotechnologie (EMB), und das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck. An der Fachhochschule entsteht das Biotechnikum, an der Universität für 40 Millionen Euro das „Center for Brain, Behavior and Metabolism (CBBM)“. Die Fraunhofer Einrichtung für Marine Biotechnologie wird zum vollwertigen Institut entwickelt, der Neubau zwischen Uni und FH angesiedelt. Unsere Forschung konzentriert sich auf die starken zukunftsfähigen Disziplinen Biotechnologie, Medizin und Medizintechnik. Der Wissens- und Technologietransfer der Hochschulen ist prämiert und die Existenzgründung vor Ort verstetigt und intensiv mit der Stadt vernetzt.  Das Innovationszentrum Lübeck ist eine zentrale Adresse auf der Altstadtinsel. Vorträge, die Wissenschaft erklären, richten sich u. a. an Schüler der Oberstufe.

Projektfelder sind: Ausbau des Wissenschaftscampus im Hochschulstadtteil (Neubau von Biotechnikum, Fraunhofer Institut für Marine Biotechnologie, Center for Brain Behavior and Metabolism), Informationssysteme in Stadt, Bussen und städtischen Gebäuden, Etablierung von Smart City als Smart Lübeck, Naturwissenschaftliche Nachwuchsförderung im Juniorcampus und der Schülerakademie.

STANDORTSTÄRKUNG.

Wir werden Branchennetzwerke stärken und ausbauen, Hochschulen integrieren, und Innovationstransfer systematisieren. Aktuelle Umfragen bestätigen, dass viele kleine und mittlere Unternehmen in Lübeck mit den Hochschulen kooperieren. Diese Kooperationen finden sich vor allem in den etablierten Branchenclustern Medizintechnik und Gesundheit. Mit foodRegio gibt es im Bereich Ernährung ein besonders erfolgreiches Netzwerk. Die Fachhochschule hat in den letzten Jahren acht Kompetenzzentren (Kunststofftechnik, Wasserstofftechnologien, Gesundheitswirtschaft, Logistik und Businessservice, Technische Biochemie und Lebensmitteltechnik, Biomedizintechnik, Industrial IT, Innovationszentrum Bauen) an der Schnittstelle Wissenschaft und Wirtschaft eingerichtet. Die Kompetenzzentren forschen und entwickeln in den Bereichen, die von der regionalen und überregionalen Wirtschaft tatsächlich abgefordert werden. So bewegt sich die FHL-Projekt GmbH seit Jahren als Innovationsdienstleister erfolgreich im regionalen Markt und die Universität zu Lübeck befindet sich auf dem Weg zur Gründerhochschule.

Projektfelder sind: Branchen-Cluster in der Ernährungs- und Gesundheitswirtschaft sowie in der Logistik (foodRegio, logRegio, medRegio), die vom Land geförderte Biotechnologie, die Kooperation zwischen Uni und FH in Medizintechnik Tandem, die Uni auf dem Weg zur Gründerhochschule, die Existenzgründerszene im Innovationscampus Lübeck.

STÄRKUNG DER REGION.

Wir fördern Innovation durch Kooperation und strategische Erweiterung zur Wissenschaftsregion. Zusammen mit den regionalen Partnern des IHK-Bezirkes sind über 1.000 Unternehmen mit 23.000 Mitarbeitern allein in den Bereichen Biotechnologie, Gesundheit und Medizintechnik tätig und erwirtschaften einen Gesamtumsatz von rund vier Milliarden Euro. Fast jedes dritte Unternehmen im IHK-Bezirk kooperiert mit den Hochschulen und realisiert gemeinsame Projekte. Das Engagement wird ergänzt um Kooperationen mit Unternehmen Nordwestmecklenburgs und der Hochschule Wismar. Im Initiativkreis Hanse-Belt haben sich bereits mehr als 30 führende Unternehmer der Region zusammengeschlossen, um die Region in den Bereichen Medizintechnik, Gesundheitswirtschaft und Logistik entscheidend voranzubringen. Es gibt Vereinbarungen zum Aufbau der Wissenschaftsregion HanseBelt. Eine Fachkräfteinitiative, die HanseBelt Universität und die Hansebelt-Akademie und die Vereinbarung von Beruf und Familie sind festgeschriebene Projekte. Mit dem INTERREG-Programm „Fehmarnbelt“ hat die Region Lübeck bereits eine Brücke zur Region Seeland in Dänemark aufgebaut. Darüber hinaus gibt es internationale Studienprogramme der Fachhochschule im Ostseeraum.

Projektfelder sind: Wissenschaftsregion im HanseBelt, Anbindung an die Metropolregion Hamburg, Nationale und Internationale Bildungskooperationen OnCampus, Exzellenzcluster u. a. in Kooperation mit Kiel und Hamburg.

Identitätsbildung.

Wissenschaft vermitteln, Orientierung geben, Chancen aufzeigen, alle Menschen bilden und teilhaben lassen. Für bürgerliches Engagement steht seit 221 Jahren die Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit (DIE GEMEINNÜTZIGE) mit ihren künstlerischen und wissenschaftlichen Vereinen. Aus den heute 20 Einrichtungen und 37 Vereinen hat sich das wissenschaftliche Interesse der Bürger und damit Lübecker Wissenschaft herausgebildet. Die Bürgerakademie Lübeck entwickelt sich als ein neuer Baustein in dieser kommunalen Wissenslandschaft und sammelt wissenschaftliche Aktivitäten der Stadt. Was in den Laboren und Köpfen der wissenschaftlichen Institute Lübecks erkannt wurde, hat unsere Hochschulen weit über Deutschlands Grenzen bekannt gemacht. Doch spannende Information wartet darauf, auch von den Lübecker Bürgern stets neu entdeckt zu werden. Verständliche Vorträge und Gespräche, Podiums- und Demonstrationsveranstaltungen im hanseatischen Stadtkern wie auch in den Sälen des Campus bieten allen Bürgern Begegnungen besonderer Art: Hier trifft Neugier auf Information, Wissenshunger auf Nahrung und Erklärungssuche auf Aufklärung. Die Bürgerakademie Lübeck fördert Eigeninitiative und unterstützt die Entstehung bürgernaher Veranstaltungen zum Verständnis wissenschaftlicher Themen. Wissenschaftliche Forschungsergebnisse entstehen im Auftrag der Gesellschaft. Die gegenseitige Abhängigkeit von Wissenschaft und Gesellschaft erfordert eine Kultur des Dialogs. Wissenschaftliche Erkenntnisse müssen transparent gemacht werden, damit ethische und praktische Konsequenzen für den Lebensalltag diskutiert werden können. Dadurch entsteht eine enge innere Verbundenheit der Lübecker Bürger zu ihren wissenschaftlichen Einrichtungen. Wissenschaft wird zunehmend als Teil der eigenen Lebenswirklichkeit wahrgenommen. So hat sich die erste Lübecker Bürgerkonferenz im Mai 2010 mit der Prioritätensetzung in der medizinischen Versorgung auseinandergesetzt und Empfehlungen formuliert.

Projektfelder sind: Das Hansemuseum, Vermittlung von Stadtidentität durch die archäologische Großgrabung im Gründungsviertel, die Gründung eines Instituts für Kulturwissenschaftliche Forschungen, die Bürgerakademie, Lernen vor Ort, Frühkindliche Bildung in den Stadtteilen u. a. durch Naturwissenschaften in Kindertagesstätten (NIKITA), die Einrichtung von Zentren für frühkindliche Bildung als Erweiterung der Frühen Hilfen, die Einrichtung des Lübecker Bildungsfonds, die systematische Arbeit von Bildungspaten.